11.10 - 1.12.2012 //
Astrid Behrens
beschäftigt sich mit der Möglichkeit und
Unmöglichkeit, Wahrheit in Bildern zu finden.
Seit 10 Jahren sammelt und verarbeitet die freischaffende Künstlerin und
Bühnenbildnerin Zeitungsausschnitte, Bilder aus Internet und Magazinen, Fotos
von Reisen und Comics in Malerei und Collagen.
Herausgelöst aus ihrem
ursprünglichen Kontext, auf die Leinwand
gebracht oder in unerwartete, neue Nachbarschaft
mit artfremden Inhalten gestellt eröffnen die Motive in Behrens’ Arbeiten
wie auf eine Bühne gestellt mögliche neue Assoziationsräume und Erzählstränge.
Monster und Helden, Mensch, Technik und Tier stehen dabei in egaler Folge
nebeneinander. Bei der Auswahl der Motive bedient sich Astrid Behrens oft extremer Bildwelten: Pornografie,
Umweltkatastrophen, Superhelden, Waffen; in den neuen Arbeiten ist ein Bigfoot,
ein vermeintliches Monster aus einem Marvel Comic, Held einer Bildserie:
Mann mit Halsband, 30x30cm |
In den kleinformatigeren Arbeiten finden sich Helden, Freaks, Kleinwüchsige, Kostümierte, Vermummte – Darsteller, die sich zu positionieren suchen, sich zeigen und gleichzeitig verbergen – eine Revue der Illusionen die um den Traum kreist, wenigstens für einen Moment eins zu werden mit der großen Sehnsucht, dem Wunschbild - einmal die ganz große Rakete fliegen zu sehen; viele der Bilder wollen ein Maximum an freigesetzter Energie zeigen - und offenbaren dabei immer auch ein zerstörerisches Potential.
Frau (Unwetter) 150x200cm |
Die Erotik der
gespreizten Beine im großformatigen Akt „Frau“ wirkt - auch - aggressiv.
Malerisch ergießen sich Farbregen oder –spritzer über die Bilder, das Motiv
störend aber auch dynamisch befördernd.
Die sachlich
gehaltenen Titel der Arbeiten („Mann, klein“, „Frau“, „Mann mit Maske und
Pistolen“, „Strahlantrieb, groß“) überlassen eine inhaltliche Einordnung
allerdings dem Betrachter.
Die formale Zartheit der kleinformatigen Arbeiten,
die aquarellhafte Technik oder das Schweben der Motive in einem von der
Vorzeichnung verbliebenen, zarten Raster auf teils ganz unbearbeitetem
Hintergrund unterstreichen die Flüchtigkeit
und das Nichtgreifbare der
Bildinhalte. Das Verwenden von ungrundierter Leinwand und eine stumpfe
Farbigkeit, Farbflecken oder -verläufe geben auch diesen Bildern die Anmutung aus einer vergangenen Zeit zu
stammen.
Mann mit Maske und Pistolen, 120x95cm, 2010 / Mann mit Maske 50x40cm, 2010 |
Strahlantrieb groß, 280x200cm, 2010 |
ohne Titel, 150x200cm, 2010 |
„Ich möchte mich
dem Uneindeutigen zuwenden und es zeigen. Abgründe interessieren mich. Die meisten Fragen lassen sich ja
nicht beantworten man kann sie nur anschauen. Meine Bilder fragen: Was bin ich?“ (Astrid Behrens)
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