“Körperlandschaft: Fotos von Sheila Metzner and Roland
Hagenberg”
16. Juni – 28.
Juli 2015
Roland Hagenberg ist bei der Eröffnung am 16. Juni ab
19:00 anwesend
ponyhof artclub
contemporary art
Pestalozzistr. 14 80469 München 0049 /152 33 52 49 57
2003 bereisten Sheila Metzner und Roland Hagenberg
den Südwesten der Vereinigten Staaten,
um für das BMW Magazin Landart
Installationen zu dokumentieren, darunter die von Robert Smithson, Michael
Heizer, Walter de Maria und James Turrell. Aus der Zusammenarbeit und der
gemeinsamen Faszination für die Naturformen Arizonas und New Mexicos entstand eine langjährige Freundschaft, die nun auch in der Fotoausstellung „Körperlandschaft“
bei ponyhof
art club contemporary art zum Ausdruck kommt. Sheila und Roland haben diesmal allerdings skulpturale
Landschaften aus Körper festgehalten und nicht aus Canyons und Wüsten.
Sheila
Metzner ist in Brooklyn aufgewachsen,
begann ihre Karriere als Art Director bei DDB (Doyle Dane Bernbach) ehe
sie 1978 mit der legendären Ausstellung „Mirrors and Windows“ im Museum of
Modern Art in New York international bekannt wurde – als Fotokünstlerin. Ihre
Arbeiten – viele davon Fresson Pigmentdrucke,
sind in zahlreichen Sammlungen vertreten, unter anderem
im Metropolitan Museum of Art (NY), Museum of Modern Art (NY),
International Center of Photography (NY) und Museum of Fine Art (Houston). In
den 80er und 90er Jahren hat Sheilas Stil massgeblich den Marketing-Look von
Valentino, Ralph Lauren, Fendi, Shiseido, Perry Ellis, Bergdorf Goodman und
Victoria’s Secret geprägt. In
Deutschland wurde sie bei einem breiten Publikum durch ihre Vogue-Beiträge bekannt.
„Meine
grösste Angst ist immer noch, dass mir ein Foto entkommt,“ gesteht die heute
76-jährige Künstlerin. „Wochenlang
bereite ich mich vor. Finde Locations. Die Models treffen ein. Energien bauen
sich auf. Ich sehe die Bilder klar vor
mir und weiss, das ist der Moment, auf den ich gewartet habe. Doch genau da
erscheint mir die Kamera plötzlich wie eine Barriere. Was für eine Ironie! Mein
Werkzeug hält mich davon ab, mit meinem Bild zu verschmelzen. Das ist der Moment der größten Angst!“
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Für viele
ihrer Portraits haben Sheilas Kinder Modell gestanden, wie etwa bei „Bega reclining“, ein
Sibergelatinedruck, zu sehen bei ponyhof art club. „Meine Kids hatten beim Fotografieren immer
Spass. Stars dagegen sind oft heikel. Ralph Lauren gestand mir eines Tages,
dass nun die Zeit gekommen sei, wo er
sein Gesicht nicht mehr sehen wolle. Ich antwortete: „OK, dann fotografiere ich dich jetzt und du
schaust dir das Foto in fünf Jahren an! Genau das hat Ralph getan und fand sich
umwerfend!“. Sheilas Wortgewandtheit ist
legendär, kulminiert oft in Metzner-Weisheiten wie „Hast du was verloren, dann lebt es in dir
weiter.“ Oder: „Alles was ich zum Fotografieren brauche, sind gute Tage mit
guten Menschen!“ Einen Chef-Redakteur,
der sich über die Mittagssonne beklagt, weist sie zurecht: „Licht bekämpft man
nicht!“ Und angesprochen auf ihre
Sammlerlust: „Kann ich mir was nicht leisten, kann ich es zumindest
fotografieren!“
Roland Hagenberg ist in Wien aufgewachsen und lebt seit 20
Jahren in Tokio. Sheila traf er zum ersten Mal 2001, um über ihr Leben in New
York für Architectural Digest zu
schreiben. Schon in den 80er Jahren hatte er Künstler in Manhatten interviewt
und fotografiert. (ponyhof art club stellte
letztes Jahr Rolands Jean-Michel Basquiat Portraits aus. Sie erscheinen nun in einer neuen Basquiat Publikation im
Hirmer Verlag, herausgegeben von Dieter Buchhart). Gemeinschaftsprojekte mit Künstlern waren
schon immer Teil seines Schaffens. So entstand mit Martin Kippenberger die
Publikation „Vom Jugendstil zum
Freistil“, mit Karel Appel die 600-Seiten-Textsammlung „Dupe of Being“, mit Yayoi Kusama die limitierte Edition „plantSÜDEN“ und mit Nobuyoshi Araki
kuratierte Roland einen Bildband für stern.
Seine
Bücher sind in mehreren Sprachen erschienen. Im Moment arbeitet er mit
japanischen Stararchitekten an der Entwicklung von experimentellen Kleinbauten
in Raiding, dem Geburtsort von Franz Liszt.
Bei ponyhof art club zeigt
Roland nun stilisierte Emotionslandschaften. Die Gefühle sind inszeniert: Meditative
Gelassenheit (Pacific View), innere
Leere (Laura wih Snake Hat),
Nachdenklichkeit (Kelig in Paris),
Aggression (Fashion Jihad) und Unsicherheit
(Paloma im Yoyogi Park).
Stoisch-zeitlos wirkt dagegen die
Rückenansicht einer Maiko in Kyoto in Kombination mit dem Schattenriss einer
Lotusblume und der Delicate Arch in
Utha (Roland besuchte ihn mit Sheila) neben dem Torso einer Frau (Delicate Arch, Seoul).