Samstag, 3. Oktober 2015

MICHAEL STALHERM `So weit der Bleistift reicht`



MICKY MOUSE GAS MASK, 25 x 18 cm, Bleistift auf Papier, 2009


MICHAEL STALHERM
So weit der Bleistift reicht
Zeichnungen
8.10 - 14.11

Vernissage 7.10 // 19-22.00

Die Werke  des Künstlers Michael Stalherm sind eine vielschichtige Auseinandersetzung mit dem Begriff Zeit. Stalherms zarte Bleistiftzeichnungen zeigen, wie er denkt, fühlt und spricht. Die Zeichnung trägt die Bedeutung einer anderen Sprache für Ihn. Seine gestellten Fragen liegen zwischen Philosophie, Kunstgeschichte und künstlerischer Befragung der visuellen Wahrnehmung sowie der Korrelation des Raumerlebnisses.
Der Künstler ist bei der Vernissage anwesend.


Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

Benjamin D. Eck




Der Sturz, 140 x 90 cm, Bleistift und Grafitstaub auf Papier, 2014




Elefant im Porzellanladen, 14,4 x 21,5 cm, Bleistift auf Papier, 2015


 
Es passt ein Kamel durch ein Nadelöhr, 15,4 x 20,5 cm, Bleistift und Grafitstaub auf Papier, 2014


 
Wasserherz, 18 x 27,5 cm, Bleistift auf Papier, 2009








Freitag, 18. September 2015

THOMAS SING



THOMAS SING
La Méditation
2013
Unikat
Digitales Fresko auf Putz und Leinwand

Vom 17.09 - 6.10 @ ponyhof artclub contemporary art






                              OSCA UV-Druck auf Aluminiumplatte zweifach handgefirnisst 100x100cm, 2015


Intensität und Geschwindigkeit//

Klanglandschaft UV-Drucke auf Aluminiumplatten zweifach handgefirnisst 75x100cm, 2014

Blitzlichtgewitter – das abgenutzte Wort war nie treffender. Fünf bis fünfzig Blitze gehen innerhalb einer halben Sekunde im komplett abgedunkelten Studio von Thomas Sing durch einen Generator auf ein Objekt nieder. Dass es ein Turnschuh ist, lässt sich auf dem fertigen Bild nur mit Mühe erkennen, denn der Augsburger Fotograf hat den Schuh nicht nur mit einer langen Belichtungszeit aufgenommen, seine Assistentin Chiara Padovan hat ihm, an den langen Lederschlaufen haltend, auch noch einen gehörigen Schwung gegeben. Das Blitzlichtgewitter wirkt wie ein Stroboskop, immer neue Positionen des Schuhs überlagern sich auf dem Bild, so dass eine Bewegungsspur zu sehen ist.

                              Moby Dick UV-Drucke auf Aluminiumplatten zweifach handgefirnisst 75x100,2014

Diese Hochgeschwindigkeitstechnik hat der Photograph, der vor allem von großen Magazinen wie Vogue oder Madame für Modeaufnahmen gebucht wird, in den letzten fünf Jahren ausgefeilt und überarbeitet. „Es braucht einiges an Übung und Erfahrung, sonst entstehen Kraut und Rüben“, hat er festgestellt. Inspiriert hat ihn der Tänzer Stephén Delattre zu dieser Technik. Der war vor fünf Jahren Mitglied im Ensemble des Theaters Augsburg und Sing machte für das australische Fotomagazin Noise einige Aufnahmen von ihm. Delattres Dynamik und Körperbeherrschung machten es möglich, nicht nur die Person, sondern durch die Bewegung einzelner Körperteile auch die Zeitlichkeit der Aufnahme in dem Bild festzuhalten. Für Sing ein ganz besonderer Reiz, betreibt er auf diese Art doch ein Spiel mit der Fotografie, die ursprünglich nur eine Momentaufnahme gibt. „Ich trickse das Medium praktisch aus, indem ich auch die Zeitlichkeit kondensiere“, erklärt er.

Junges Mädchen UV-Drucke auf Aluminiumplatten zweifach handgefirnisst 100x75cm, 2014


Gerade hat Thomas Sing eine Serie mit 13 Bildern in Hochgeschwindigkeitstechnik fertiggestellt. Darunter eben jener Turnschuh, aber auch ein Paillettenkleid, eine Kette mit schwarzen Holzperlen oder eine Handtasche. Doch schon, indem man die Dinge benennt oder auch nur über die Motive rätselt, gerät man in die Falle dieser fotografischen Kunstwerke. „Es geht mir nicht darum, dass man die Dinge erkennt, sondern dass das Bild an etwas erinnert, dass es vom praktischen Gegenstand zum ästhetischen und intellektuellen Objekt wird“, fasst Sing die Idee hinter den Bildern zusammen. Ob man in den in Bewegung gebrachten Accessoires eine Röntgenaufnahme, einen Hundekopf, auf dem ein dunkler Alp lastet, die fein geschwungene Silhouette einer Frau oder einfach nur ein mehr oder weniger willkürliches Muster aus Lichtreflexen erkennen mag – die Freiheit liegt beim Betrachter.


Block des Werdens UV-Drucke auf Aluminiumplatten zweifach handgefirnisst 100x75cm, 2014

„Intensität und Geschwindigkeit“ hat Thomas Sing die Foto-Serie genannt, die auf seine Lektüre des Buches „Tausend Plateaus“ von Gilles Deleuze und Felix Guattari zurückgeht. „Hier wird eine Philosophie entwickelt, die weg vom Substanzdenken geht und ein Modell der Vieldeutigkeit entwickelt“,vereinfacht der 36-Jährige, der Literatur, Philosophie und Psychologie studierte, den Gehalt jenes Werkes, das für ihn das „intellektuelle Fundament“ seiner Fotos ist. Zwei Jahre hat er an diesen Bildern gearbeitet.
Entscheidend für das Gelingen der Serie waren dabei nicht nur Technik und Wahl der Motive, sondern auch die Art der Präsentation. Welches Papier könnte geeignet sein, den besonderen Effekt zu unterstützen? Fündig geworden ist der Thomas Sing schließlich bei einem ganz anderen Material: Industrie-Aluminium. In einer Druckerei in Wolfenbüttel wurden die Aufnahmen mit einem UV-Drucker auf die Aluplatten aufgebracht. Anschließend veredelte Sing sie mit einem speziellen Firnis, den er in zwei Schichten mit dem Pinsel auftrug. Auf diese Weise bekommen die Werke ihre samtglänzende Optik und lassen gleichzeitig die Struktur des Pinselstrichs erkennen. „Wo keine Farbe aufgedruckt ist, kommt das Glänzende des Metalls durch“, freut sich der Künstler, „Papier schafft das nicht.“

Kriegsmaschine UV-Drucke auf Aluminiumplatten zweifach handgefirnisst 100x75cm, 2014


Vereinnahmungsapparat UV-Drucke auf Aluminiumplatten zweifach handgefirnisst 100x75cm, 2014











Dienstag, 19. Mai 2015

SHEILA METZNER & ROLAND HAGENBERG `Körperlandschaft`





“Körperlandschaft: Fotos von Sheila Metzner and Roland Hagenberg

16. Juni – 28. Juli 2015
Roland Hagenberg ist bei der Eröffnung am 16. Juni ab 19:00 anwesend

ponyhof artclub contemporary art

Pestalozzistr. 14   80469 München  0049 /152 33 52 49 57

2003  bereisten Sheila Metzner und Roland Hagenberg den Südwesten der Vereinigten Staaten,  um für das  BMW Magazin Landart Installationen zu dokumentieren, darunter die von Robert Smithson, Michael Heizer, Walter de Maria und James Turrell. Aus der Zusammenarbeit und der gemeinsamen Faszination für die Naturformen Arizonas und New Mexicos  entstand eine langjährige  Freundschaft, die  nun auch in der Fotoausstellung „Körperlandschaft“ bei  ponyhof art club contemporary art zum Ausdruck kommt. Sheila und Roland haben diesmal allerdings skulpturale Landschaften aus Körper festgehalten und nicht aus Canyons und Wüsten.

Sheila Metzner ist in Brooklyn aufgewachsen,  begann ihre Karriere als Art Director bei DDB (Doyle Dane Bernbach) ehe sie 1978 mit der legendären Ausstellung „Mirrors and Windows“ im Museum of Modern Art in New York international bekannt wurde – als Fotokünstlerin. Ihre Arbeiten – viele davon Fresson Pigmentdrucke,  sind in zahlreichen Sammlungen vertreten,  unter anderem  im Metropolitan Museum of Art (NY), Museum of Modern Art (NY), International Center of Photography (NY) und Museum of Fine Art (Houston). In den 80er und 90er Jahren hat Sheilas Stil massgeblich den Marketing-Look von Valentino, Ralph Lauren, Fendi, Shiseido, Perry Ellis, Bergdorf Goodman und Victoria’s Secret geprägt.  In Deutschland wurde sie bei einem breiten Publikum durch  ihre Vogue-Beiträge bekannt. 

„Meine grösste Angst ist immer noch, dass mir ein Foto entkommt,“ gesteht die heute 76-jährige Künstlerin.  „Wochenlang bereite ich mich vor. Finde Locations. Die Models treffen ein. Energien bauen sich auf.  Ich sehe die Bilder klar vor mir und weiss, das ist der Moment, auf den ich gewartet habe. Doch genau da erscheint mir die Kamera plötzlich wie eine Barriere. Was für eine Ironie! Mein Werkzeug hält mich davon ab, mit meinem Bild zu verschmelzen. Das  ist der Moment der größten Angst!“
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Für viele ihrer Portraits haben Sheilas Kinder Modell gestanden, wie etwa bei „Bega reclining“, ein Sibergelatinedruck,  zu sehen bei ponyhof art club.  „Meine Kids hatten beim Fotografieren immer Spass. Stars dagegen sind oft heikel. Ralph Lauren gestand mir eines Tages, dass  nun die Zeit gekommen sei, wo er sein Gesicht nicht mehr sehen wolle. Ich antwortete:  „OK, dann fotografiere ich dich jetzt und du schaust dir das Foto in fünf Jahren an! Genau das hat Ralph getan und fand sich umwerfend!“.  Sheilas Wortgewandtheit ist legendär, kulminiert oft in Metzner-Weisheiten wie  „Hast du was verloren, dann lebt es in dir weiter.“ Oder: „Alles was ich zum Fotografieren brauche, sind gute Tage mit guten Menschen!“  Einen Chef-Redakteur, der sich über die Mittagssonne beklagt, weist sie zurecht: „Licht bekämpft man nicht!“  Und angesprochen auf ihre Sammlerlust: „Kann ich mir was nicht leisten, kann ich es zumindest fotografieren!“

Roland Hagenberg ist in Wien aufgewachsen und lebt seit 20 Jahren in Tokio. Sheila traf er zum ersten Mal 2001, um über ihr Leben in New York für Architectural Digest zu schreiben. Schon in den 80er Jahren hatte er Künstler in Manhatten interviewt und fotografiert. (ponyhof art club stellte letztes Jahr Rolands Jean-Michel Basquiat Portraits aus. Sie erscheinen  nun in einer neuen Basquiat Publikation im Hirmer Verlag, herausgegeben von Dieter Buchhart).  Gemeinschaftsprojekte mit Künstlern waren schon immer Teil seines Schaffens. So entstand mit Martin Kippenberger die Publikation „Vom Jugendstil zum Freistil“, mit Karel Appel die  600-Seiten-Textsammlung „Dupe of Being“,  mit  Yayoi Kusama die limitierte Edition „plantSÜDEN“ und mit Nobuyoshi Araki kuratierte Roland einen Bildband für stern.  Seine  Bücher sind in mehreren Sprachen erschienen. Im Moment arbeitet er mit japanischen Stararchitekten an der Entwicklung von experimentellen Kleinbauten in Raiding, dem Geburtsort von Franz Liszt.
Bei ponyhof art club zeigt Roland nun stilisierte Emotionslandschaften. Die Gefühle sind inszeniert: Meditative Gelassenheit (Pacific View), innere Leere (Laura wih Snake Hat), Nachdenklichkeit (Kelig in Paris), Aggression (Fashion Jihad) und Unsicherheit (Paloma im Yoyogi Park). Stoisch-zeitlos  wirkt dagegen die Rückenansicht einer Maiko in Kyoto in Kombination mit dem Schattenriss einer Lotusblume und der Delicate Arch in Utha (Roland besuchte ihn mit Sheila) neben dem Torso einer Frau (Delicate Arch, Seoul).



Dienstag, 5. Mai 2015

Vernissage LUISA KOCH & AKIHITO TAKUMA reflections



LUISA KOCH

TITLE:
Fold for J. Y.
YEAR:
2013
MEDIUM:
Ceramics, Glaze / Sculpture
DIMENSIONS
140 cm x 80 cm x 80 cm

BRIEF
DESCRIPTION:
Here the Glaze appears just in drippings that remember of candle wax or even blood. Somehow
a religious piece that is devoted to the New Yorker poet and critic John Yau and to his thoughts
about Pop Art.



LUISA KOCH

Keramiken:
Die mächtigen Keramiken von Luisa Koch zeigen Glasuren in üppiger Farbigkeit.
Monumental und weich zugleich wirken die sogenannten „Falten“, eine Serie von teils kindgroßen modellierten Faltenwürfen, die wie Geistexistenzen den Raum besiedeln zu scheinen.
Ausgangspunkt der Werkgruppe bildet das klassische Thema der Draperie.
Jedoch verlässt das Arrangement von Falten seine untergeordnete Funktion, die Modellierung einer menschlichen Figur zu unterstützen.
Das Textil wird autark und bedeckt Etwas, das niemals enthüllt werden kann.
In Kochs Werk ist die Geschichte der Bildhauerei allgegenwärtig, ungebunden an einen bestimmten Werkstoff entfalten die Arbeiten ihre brachiale skulpturale Kraft in der direkten Konfrontation mit dem Betrachter.

Kinetisches Bild:
Eine kriechende Bewegung durchzieht die Oberfläche des kinetischen Wandbildes St. Magdalena 1972.
Unter einer weißgelblichen Haut drücken sich sanft, aber unaufhörlich rätselhafte Gebilde ab.
Die ganze Front changiert und wird zum Organismus, eine Hülle unter der sich scheinbar Leben windet.









Akihito Takuma
Lines of Flight op.408 Öl auf Leinwand, 140 x 110cm, 2013



AKIHITO TAKUMA

Akihito Takumas Arbeiten sind ein ständiger Diskurs zwischen gegenständlicher Malerei und Abstraktion. Seine Ölbilder sind geprägt von vertikalen Linien, die den Betrachter von der eigentlichen Bildaussage zu neuen Bildaspekten führen.
Panorama- Landschaften mit endlosem Horizont, das weite Meer sowie der Großstadtdschungel Tokyos werden mit einer speziellen Nass-Lasur-Technik auf zumeist sehr großformatigen Leinwänden verewigt.
Wir freuen uns, Ihnen eine exklusive Auswahl an Takumas monochrom gestalteten Bildern in unserer Galerie zeigen zu können.








Akihito Takuma Lines of Flight op.37, Öl auf Leinwand,100cm x 70 cm, 2012  






Akihito Takuma
Lines of Flight op.421 Öl auf Leinwand 110 x 140cm, 2013            
                 

Vernissage // 7.05 19.-22Uhr
Ausstellung // 8.05 – 30.05

ponyhof artclub
contemporary art
pestalozzistr. 14
80469 münchen



Musikalisch wird der Abend begleitet von der jungen, talentierten Sängerin Marina Sprenger//
 
Die Künstlerin Luisa Koch wird am Abend der Vernissage anwesend sein.


Wir freuen uns auf Ihr Kommen.

benjamin d. eck